Umterführung flach gelegt

Meine Unterführung

Die Marschbahn verbindet Hamburg mit der Nordsee-Insel Sylt. Sie teilt Meldorfs Osten von der Stadt. Die Meldorf-Ossis haben vier Bahnquerungen: an der Marschstraße, auch Gemüsestraße genannt, am Bahnhof, am Friedhof und am Weidendammsweg. Am Weidendammsweg kommen nur Eingeweihte rüber, am Friedhof nur Autos, am Bahnhof Menschen zu Fuß, zu Rad oder mit E-Scooter und an der Gemüsestraße eigentlich alle. Warum eigentlich? Hier sollten sich nachts Fußgängerinnen und Radler beleuchten, sonst können sie von rasenden Autos übersehen werden.

Unterführung Meldorf. In engen Kurven steigt die Rampe steil an. Rollifahrer könnens mit Muckikraft nicht wuppen. Es gibt keine ebene Stelle für eine Pause.
Die Unterführung in Meldorf ist nicht barrierefrei. (c) freistern.de

Der Übergang am Bahnhof ist eine Unterführung, früher auch Tunnel genannt. Es gibt auf jeder Seite eine steile Treppe und eine Rampe. Die Rampe ist für Rollstuhlfahrer zu steil und zu lang und bietet ihnen keinen ebenen Absatz zum Atem schöpfen. Fahrräder haben Vorfahrt, auch zu Fuß ist es gefährlich. Nicht alle Rad Fahrenden beherrschen steile Abhänge und geraten schnell in einen Rausch des Rasens.

Besonders hübsch sieht das auf Openstreetmap (OSM) aus. Hier die dortige Abbildung meiner Unterführung. Ich meine, dass das so nicht ganz richtig ist, aber hübsch:

Auf diese Weise hat Meldorf keine barrierefreie Querung der Bahnlinie. Die Stadt sagt, die Bahn sei schuld. Die Deutsche Bahn weist das von sich. Die regionale Verantwortliche nennt sich nah.sh. Sie hält sich da raus, weil sie ja nur den Bahnverkehr regele. Wer mit der Bahn fährt, muss auf einem Weg immer die Unterführung benutzen. Entweder auf dem Hinweg oder auf dem Rückweg. Wer das vermeidem möchte, muss eine Station weiterfahren und mit dem Gegenzug eine Station zurück. Das ist kein Scherz, sondern die offiziell als barrierefreie Querung der Bahnlinie empfohlen.

Das ist mein Bahnübergang, wenn ich als Ossi in die Stadt gehe. Ihr müsst die Unterführung kennen, sonst versteht Ihr mich nicht. Auf meinem Weg in die Stadt gehe ich erst zu meiner Ampel und dann unterquere ich die Bahn.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Meine Unterführung“

  1. […] Will ich nach Itzehoe brauche ich siebzehn Minuten, denn um auf Gleis 1 zu gelangen, muss ich durch meine Unterführung. Wenn es Bauarbeiten gibt, kann es sein, dass auch der Zug nach Heide von Gleis 1 fährt. Das wird […]

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